Covering Clouds.

Covering Clouds.
... well well, where are my Memories?

Montag, 14. März 2011

Gott und die Welt.

Als ich heute nach Hause gelaufen bin... hab ich über alles und jeden nachdenken müssen - eigentlich, wie ich es immer mache.
Da denke ich über Gott und die Welt nach.
Das Wetter heute war herrlich, der Wind säuselte mir kleine Ständchen ins Ohr und flüsterte mir zu, dass der Frühling nicht mehr weit war. Endlich. Bald wäre es wieder so weit.
Frühling.
Die Blumen verströmten ihren wohligen Duft in der Nähe der Eisdiele und ich hatte heute auch mein erstes Eis gekostet. Ein schönes Gefühl.

Aber nicht alles was auf der Welt passiert ist schön. Immer wieder musste ich daran denken wie es wohl den Menschen in Japan ginge. Seit die Erd- und Nachbeben waren streiften meine Gedanken um die ganze Welt. Einmal um unseren gemeinsamen Planeten. Es tut mir so in meinem Herzen weh zu wissen, dass man nichts tun kann - außer zusehen. "Es betrifft mich nicht." So ein egoistischer Satz. Aber um ehrlich zu sein.. ist dieser Satz genau das, was ich brauche um mich Abzulenken damit ich nicht heulend hinausstürze.
Es sind Menschenleben. Es sind Familien. Es ist die Welt. Die ganze Welt die wir alle zusammen so weit gebracht hatten... sie fängt an zu bröckeln... und da stell ich mir die Frage:
"Warum kann unser verehrter Gott nur zu sehen?" Es müsste ihm doch genau so weh tun wie mir, nur zuzusehen wie Menschen leiden. Wie sie ihre Familien verlieren... ihre Häuser... alles was sie geliebt hatten und besaßen. Sie können nicht einmal jemanden die Schuld geben, dass sie nichts mehr haben. Sie können nur akzeptieren, dass sie nichts mehr besitzen und es muss weitergehen.
Aber ICH will es nicht akzeptieren. Es muss doch so etwas wie eine Gerechtigkeit geben?
Es muss doch irgendwo ein Fünkchen Hoffnung sein... ein Band, das uns alle verbindet.
Ich wünschte, ich könnte helfen, aber ich bin nur ein armes Schulmädchen, das zu viele Gefühle hat.
Vielleicht ist meine Angst einfach nur so groß, weil ich eine Familie in Asien hab, die mir ebenso viel bedeutet... außerdem ist meine Mama gerade da unten... und besucht ihre Familie... ich würde es mir niemals verzeihen, wenn ihr etwas passieren würde.
Ich würde mir selber die Schuld geben, wenn ich nicht auf sie aufpassen könnte....
Das geht euch doch genau so, oder? Ihr habt doch auch Menschen, die ihr so sehr liebt, dass ihr sie immer beschützen müsst... aber leider geht das nicht immer.

Manchmal... da überlege ich mir, ob man nicht einfach eine Bindung zu einer bestimmten Person, die man sehr gern hat nicht einfach zerstören sollte. Warum? Naja... Der Gedanke allein, diese Person eines Tages womöglich zu verlieren macht mich innerlich rasend. Ich fühle mich leer... ohne diese Person würde mein Leben in eine tiefe Depression fallen - das denke ich. Aber ob es der Wahrheit entspricht?
Ich habe keine Ahnung, aber ich habe höllische Angst davor... vor dem großem Zeitpunkt der Trennung geliebter Menschen.
Eine Bindung zu trennen macht es nicht leichter... man denkt sich dann: "ach hätt ich nur..:" aber dann war es schon zuspät.
Ich frage mich, wenn es einen Gott gibt, "Warum schenkt er uns dann diese Qualen?" Ich verstehe das nicht. Man hört doch immer nur, dass er Gutes möchte, und Liebe und Frieden verbreiten will... davon merke ich recht wenig, wenn ich in die Welt hinaushöre.

Meine Eltern lieben mich. Mein Freund liebt mich. Ich liebe sie auch alle... ich will sie beschützen, und ich will auch Frieden. Aber eigentlich ... wenn man überlegt, gibt es das eine nicht ohne das andere. Wovon ich rede?
Seht mal hinaus und sagt mir, ob es einen Tag gibt, ohne eine Nacht. Selbst, wenn der Tag ein halbes Jahr dauert, es gibt noch den Gegensatz - die Nacht, die ebenfalls ein halbes Jahr dauert, richtig?
Sagt mir doch, wisst ihr was Liebe ist, ohne jemals gehasst zu haben?
Es gibt auch Menschen, die lieben und hassen.
Ich wünschte ich könnte vergeben und vergessen. Aber ich kann nicht. Ich erinnere mich immer, und fühle es immer. Es wird womöglich immer in mir drinnen sein... aber es ist nun mal so.
Ich akzeptiere es.
Ich kann auf niemanden böse sein, denn auf den ich böse sein sollte, der ist nicht da.
Vielleicht ist er ja da... aber er kann mir keine Antwort geben... ach ich weiß nicht.
Ich glaube doch nicht an Gott, oder doch?

Ich hab weiter nachgedacht.
Ich spinne. Ja. Ich bin abartig verrückt. Seine Telefonnummer. 62681.
Ich hab sie in mein Handy eingespeichert... und eines Tages... mit der T9 Tastatur hab ich rausgefunden.... dass es meinen Namen ergibt. Es ergibt tatsächlich MANU.
So ein Zufall. Aber man kann sich alles einbilden, stimmts? Wenn man es nur glauben will, dann verändert man seine eigene Wirklichkeit. Wenn man lernt einen Bettler zu lieben, und sich jeden Tag sagt, er sei ein König, dann ist er in den eigenen Augen ein König - und nur die Umwelt sieht, dass er ein Bettler ist. Egal wer  versucht dir zu sagen, dass er ein Bettler ist, für dich ist er immer nur ein König gewesen.
Aber es passt dir auch nicht, wenn eines Tages eine Königin kommt und den Bettler zu einem echten König machen will.. nein. Der Bettler bleibt ein Bettler.

Ich hatte mir immer meine eigene Welt zusammengereimt.
Und in meiner Welt... war ich der König. Ich war Gott.
Und ich konnte mir alles aufbauen und ich konnte alles nichtig machen, was nicht passte.

Vielleicht handelt unser Gott eben so, wie ich handle?
... Vielleicht ist er auch nur ein Mensch, der träumt,... vielleicht...
ja, vielleicht, steckt da sein eigener Friede und seine eigene Liebe darin.

Aber für's erste... bin ich mein eigener Gott in meiner eigenen Welt.

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